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Modernes Heidenröslein

Endlich kann der finstre Winter
Uns nicht mehr den Tag verdrießen
Endlich läßt die Frühlingssonne
Überall die Blumen sprießen.

-

Ziellos ging ich durch die Welt
Genoß die Sonnenstrahlen mild
Doch plötzlich wurd mein Blick gefangen
Von einem wunderbaren Bild:

Ein zartes Röslein seh ich stehn
Das schaut so traurig drein
Mein Herz schlägt schneller und ich denk
"Das Röslein, das muß Deine sein."

Schon fing ich an, es auszugraben
Als es auf einmal leise spricht:
"So halte ein, Du wilder Knabe
Denn Dir gehör ich nicht.

Der Gärtner, der mich angepflanzt
Der ist weit weg von hier
Für ihn nur will ich richtig blühn
Doch an Wasser fehlt es mir."

"Ich könnte einfach Dich zerbrechen
Und mit nach Hause nehmen Dich
Für Wasser würd ich immer sorgen
Doch blühen müßtest Du für mich."

"Ich weiß, bei Dir würd gut ich´s haben
Und zu gern würd ich für Dich blühn
Doch wisse, die zerbrochne Rose
Blüht nur, um dann für immer zu vergehn."

Die Hand hatt ich schon ausgestreckt
Nun zog ich sie zurück
Das Herz zersprang mir in der Brust
Ich sah sie an mit traur´gem Blick.

Flink lief ich zu dem nahen Bach
Schöpft Wasser dort in meine Hand
Und bin darauf, so schnell ich konnt
Zu meiner Ros´ zurückgerannt.

Das Röslein glücklich so zu sehn
War eine traurig-schöne Qual
Ich sank hernieder, nahm es in die Hand
Und küßt es vorsichtig einmal.

Es kam die Zeit, Ade zu sagen
Das Röslein blieb alleine stehn
Ich hab mich nicht mehr umgedreht
Sonst hätt sie meine Trän´ gesehn.

-

Verändert hat sich nichts dadurch
Die Welt geht weiter, wie man meint
Und nur die Sonne hat gefühlt
Daß auch das Röslein hat geweint.

 

09.03.2001 by Söhnchen

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