Nein, nicht schon wieder!!! Nicht schon wieder diese unendlich langen Geschichten!!! Nicht schon wieder diese maßlos übertriebenen, völlig danebenliegenden, total unverständlichen und darüber hinaus alles beleidigenden Geschreibsel!!! Der sollte in seiner ach so selten vorhandenen Freizeit viel lieber wieder Sachen machen, von denen er was versteht, sollte vielleicht mal sein ewig unvollendetes "Love without response" weiterschreiben oder sollte über das Rückwärtslaufen der Zeit bei überlichtschneller Bewegung nachdenken, oder sollte sich eine von diesen Baumfrüchten (?Kirschen?) pflücken - oh nee, davon versteht er ja nichts...
Also mal im Ernst (und nicht im Dieter): Ist eigentlich allen klar, daß man bei einer unendlichen Geschichte mit keiner Fortsetzung dem Ende näherkommen kann, weil sie einfach unendlich ist - Logisch, oder?
Anders ausgedrückt: Ihr müßt diese Geschichten weiter ertragen, ob Ihr sie lest oder nicht, bleibt natürlich Euch überlassen...
Zunächst jedoch noch ein paar Ergänzungen zum zweiten Teil...
Das Ziel eines jeden Künstlers ist es, mit seinen Werken die Menschen zu bewegen, sie zum Nachdenken anzuregen, vielleicht auch, indem er sie bewußt provoziert. Also, ähem, ich will mich ja nicht loben, aber ich glaube, daß ich so ungefähr das erreicht habe (während ich dies schreibe, verzieht sich mein Mund zu einem breiten Grinsen, meinen Augen beginnen zu leuchten (und werden dadurch natürlich noch größer) und ich schlage mir selbstzufrieden auf meine Schulter -AUA!). Zumindest deuten die (unterschiedlichen) Reaktionen darauf hin, daß sich viele damit beschäftigt haben. "Das war aber ziemlich hart", "Aber ich sage Dir, Du hast Recht", "Ich hab mich gefühlt wie der kleine Igel", (nach Nachfrage:) "Du hast ziemlich übertrieben - so schlimm ist es gar nicht", "Ich mußte ja eindeutig am meisten einstecken, aber die Geschichte mit dem kleinen Igel - also geschrieben ist die super, das muß ich sagen" sind nur einige Statements, die ich mir anhören konnte (oder mußte? :-) ). Sogar eine Fortsetzung des "kleinen Igels" schlummert jetzt, fünffach gesichert, in meinem Safe (über den Inhalt schweige ich, aber er trifft den Nagel auf den Kopf). Naja, ob alle ihre (in meinen Augen) richtigen Schlußfolgerungen gezogen haben, wage ich einfach mal zu bezweifeln (jetzt provoziert der schon wieder - grrrrr), aber schließlich leben wir in einem freien Land, und dafür sind wir ´89 auf die Straße gegangen, also werde ich mich nicht näher darüber auslassen, ich werde diesmal ganz pflegeleicht vorgehen, ohne groß zu "meckern"...
Es ist ja kein Geheimnis mehr: Wer wichtig sein will, muß ständig erreichbar sein, am Tag, in der Nacht, auf dem Klo, während er die zwischenmenschlichen Beziehungen vertieft (siehe James Bond: Tomorrow never dies), im Weltraum, auf Arbeit, am Nordpol - halt immer und überall. Auch die Söhnchen AG hat das erkannt, und ist mit einem tollen Modell in den heiß umkämpften Mobiltelefonmarkt eingestiegen - dem SÖHNCHEN NO. 1 EVER AND EVER. Die normalen Standardfunktionen beherrscht dieses Handy natürlich, sei es nun Anklopfen oder diese SMS-Meldungen. Für den modernen Mister Wichtig haben wir aber auch ein paar ausgefallene Funktionen integriert, die ihn einfach zum Wichtigsten der Wichtigen machen. Schauen wir sie uns kurz an...
Diverse Spielereien kennen wir ja von allen Handys. Die dreitausendsiebenhunderteinundzwanzig verschiedenen Klingelmelodien hat das EVER AND EVER natürlich auch, neu ist, daß diese durch einen internen Synthesizer von "Mayaha" erzeugt werden und über den qualitativ hochwertigen Lautsprecher der Firma "Magnet" ausgegeben werden. Über die Tastenfolge 1-*-#-#-5-3 kann dieser Tonerzeuger auf Diskolautstärke getrimmt werden, die Musik läßt sich über das Internet (ja, Online-Anschluß mit ADSL-Geschwindigkeit ist serienmäßig) live downloaden (unter der Adresse www.söhnchen-ag.de/music/mixe/ dudeln jetzt ständig meine Mixe und Songs). Mit einer speziellen LINK-Funktion (zu aktivieren durch *-*-*-#-#-3) kann man zwei der tollen Handys synchronisieren, an seine beiden Hörorgane halten und so vollen Stereosound genießen.
Für die Spieler unter uns ist sicher das eingebaute TETRIS-Spiel interessant (1-3-5-*-3-#-*), durch den Internet-Link gibt es auch regelrechte Weltmeisterschaften unter den EVER AND EVER-Besitzern.
Natürlich haben wir auch an unsere sportlichen Mitmenschen gedacht. Die Sonderserie NO.1 EVER AND EVER "MOUNTAIN" integriert einen kleinen Fallschirm, so daß alle Freeclimber (und solche, die es werden wollen) keine Angst mehr haben müssen, daß bei einem Sturz von mehr als 5 Metern das Handy kaputtgeht. Der eingebaute Höhen- , Luftdruck- und Sichtweitenmesser vervollständigt die Sonderserie.
Ein serienmäßig vorhandener GPS-Empfänger erlaubt es, den Standort des Handys auf 100 Meter genau zu bestimmen, die Söhnchen AG verhandelt derzeit mit der U.S. Air Force über das Freischalten des Codes, der eine 10 Meter genaue Bestimmung möglich macht.
Daß die ebenfalls integrierte Datenbank von "Casimir" mehr Speicher als ein herkömmlicher Home-PC hat, versteht sich von selbst.
Ein Zufallsgenerator erlaubt (wieder über das Internet) das völlig automatische Teilnehmen an allen Fernsehlotterien (für die Nicht-Onliner generiert er halt Roulette-Zahlen), sollte dabei etwas gewonnen werden, sind 30 Prozent des Gewinns an die Söhnchen AG abzuführen. Ach ja, die Einsätze werden über die Mobilfunkrechnung abgebucht.
Über Kleinigkeiten wie einen Laserpointer (1-5-*-*-#-#), einen BPM-Checker (1-2-3-#-#-#), die Funkuhr (1-*-*-1-1-#) oder die in 16,7 Millionen verschiedenen Farben beleuchtbaren Tasten (der Fachmann sagt: "True Color") brauchen wir keine großen Worte verlieren.
Selbst an völlig banale Dinge wie eine eingebaute Luftpumpe (1-7-1-7-1-7), ein Feuerzeug (1-9-*-*-#-*), ein Taschenmesser, an dem McGyver seine helle Freude hätte (1-1-2-2-3-3) oder an acht farbige Kuliminen (1-5-#-*-#-*) haben wir gedacht.
Kurz und Gut, mit dem SÖHNCHEN NO.1 EVER AND EVER erwirbt der wichtige Kunde ein All-in-one-Handy, das ihm in jeder Lebenslage helfen kann.
VORSICHT, JETZT KOMMEN GEMEINHEITEN!!!!! BITTE NUR BEI GUTER LAUNE WEITERLESEN!!!
Natürlich wird es für jeden "Pennygeschädigten" ein speziell für ihn gefertigtes "persönliches EVER AND EVER" geben.
Stephans Handy zeichnet sich durch einen eingebauten Staubsauger aus, mit dem er auch die kleinsten Staubkrümelchen aus seinem Auto entfernen kann (durch die handliche Größe lassen sich auch schwer zugängliche Stellen wie zum Beispiel hinter dem Autoradio, im Motorraum oder unter den Vordersitzen ganz leicht erreichen).
Das pure Gegenteil ist Katjas Handy, in das wir einen Fön integrieren. Ach so, ein ausklappbares Kammset ist selbstverständlich als nettes kleines Aufpreis-Extra enthalten. Die Söhnchen AG empfiehlt den Betrieb von zwei Handys gleichzeitig (fönen und kämmen), und unbestätigten Gerüchten zufolge hat der Geschäftsführer der Söhnchen AG die Kammformen auf seinen Kopf abgestimmt (warum nur???).
Für Ronnys Handy haben wir keine Mühen gescheut und diesen niedlichen kleinen Radarwarnempfänger von Marconi eingebaut, der normalerweise die Bundeswehr-Tornados vor Luftabwehrraketen warnt. Unsere grünen Freunde und Helfer benutzen auch nur Radar, Ronny kann deshalb sämtliche mobilen Blitzanlagen (die stationären kennt er ja sowieso) meiden. Ach so, die Telefonnummer der Energy-Blitzer-Hotline ist schon ab Werk auf Position Eins abgespeichert.
Franzis Handy rüsten wir mit der neuesten (digitalen) Verschlüsselungstechnik aus, damit alle Gespräche hundertprozentig abhörsicher ablaufen (die Fachwelt nennt so ein Gerät "Scrambler"). Damit kann Franzi diverse 2-, 4-, 6- oder 8-Augen-Gespräche auch vom Handy aus führen.
Gui erhält mit seinem persönlichen Handy einen Alkomat, der seine Messungen digital vornimmt und dadurch mit einer bisher nicht erreichten Genauigkeit von sieben Stellen nach dem Komma funktioniert ("Herr Polizist, ich habe nur 0,4999572 Promille - und nicht 0,5!").
Die Besonderheit von Fischis Handy liegt in einem sogenannten "Woman-finder". Das Ding kann man sich wie eine Wünschelrute vorstellen: In der Richtung, wo das nächste weibliche Wesen steht, fiept es am lautesten. Und daß eine über das Internet ständig und vollautomatisch aktualisierte Fremdwörterbibliothek inklusive ist, versteht sich natürlich von selbst.
Michaels Handy hat einen eingebauten Drucksensor. Dieser kann messen, wie stark man das Handy mit der Hand zerquetschen kann (keine Angst, das Gehäuse ist aus Titan, es dürfte also nichts kaputtgehen). Aufgrund dieser Kraftanalyse erhält man einen kompletten Diät- und Fitneßplan, um weiteren Muskelaufbau optimal zu fördern. In der Datenbank sind natürlich Vergleichswerte von Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Dolph Lundgreen und Jean-Claude Van-Damme gespeichert. Und im kalten Winter kann man mit der Antenne eventuell zähflüssig gewordenen Dieselkraftstoff umrühren, falls der Ford nicht anspringt.
Daß Veikkos Handy sämtliche Aktien-, Devisen-, Sorten-, Rohstoff- und Optionsscheinkurse in Echtzeit anzeigt, ist ja wohl selbstverständlich. Auch die Ankunfts- und Abflugzeiten der hundert größten Flughäfen der Welt werden ständig eingeblendet. Als Besonderheit sendet das Handy unhörbare Mikrowellen aus, die sich positiv aufs Gehirn auswirken und dazu beitragen sollen, daß Veikko immer gute Laune hat (ob das wohl hilft?). Und eventuell wird Fischis "Woman-finder" auch mit eingebaut...
VORSICHT SATIRE!!!!!
Das NO.1 EVER AND EVER wurde natürlich schon in der Vorserienproduktion ausführlich getestet. Interessant ist folgendes: Als eine Testperson zufällig Zeuge eines Unfalls wurde, wollte sie übers EVER AND EVER den Krankenwagen rufen. Doch bis sie sich durch alle Menüs geklickt hatte, um irgendwie die eingestellte Tastensperre aufzuheben, war das Opfer leider schon verblutet. Was will der Künstler damit sagen? ES LEBE DER FORTSCHRITT!!!
Sehr geehrte Gräfin Kunigunde von Roggenstein,
darob es schon sehr lang her seid, seit wir am Weiher in tiefer Nacht uns heimlich trafen, möchte ich Euch auf diesem Wege meine Aufwartung machen, denn Ihr möget in der seither vergangenen Zeit wohl viel erlebet haben, doch ist es nur eine Kleinigkeit betreffend meine unglaublich Abenteuer, deren Mär Ihr nunmehr erleben möget:
Wie Ihr Euch erinnern wollet, zog es mich weit in die Fern, und so bestieg ich nach langem Zaudern einen jener zahmen Drachen, worauf es mich an ein unbekannt Gestade verschlug, welches die dort lebenden Geschöpfe "Amerika" nannten. Es gibt dort gar viele unglaublich G´schichten zu erfahren. So sie bauen ihre Burgen sehr hoch, auf daß es mich schauerte, wogegen sich unser Burg Kohlfeld ausnimmt wie eine Maus zu einer Katze. Auch sind ihre Feldwege größer als die unseren, worauf ohne Sinn sicher fünf Pferde nebeneinander reiten könnten, ohne daß eines scheuen möge. Dergleichen größer sind die Pferde darselbst, ich wöllt eins mit nach Kohlfeld bringen, doch der Glaube an unsere engen Wege und Ställe als auch des vermehrten Hungers der guten Tiere verhindert dies. Auch unternahm ich ein groß Fahrt hinaus auf großes Meer, worauf ich gar seltsam Tier gesehn, welche wie ein Fisch im Wasser lebten, allerdings, so saget man mir, atmeten wie das Schwein daheim im Kohlfelder Stall. Von derart vielen Grausigkeiten erschrecket, bestieg ich bald erneut den zahmen Drachen, der mich sicher nach Kohlfeld zurückbringet.
Leider waret Ihr auf ein groß Jagd im Wald, und ehe Ihr beendetet die Hatz, ich brach erneut in die weite Fern auf, diesmal in Begleitung eines Fischers vom Ehrenhainer See, auf daß ich ihn beschützen möge und er mir dafür dienet. Diesmal wir strandeten auf ein gar klein Insel inmitten des Mittelländischen Meeres, welche genennet wird "Malta". Auch dort wir erlebeten viel unglaublich Ding. Wir sahen die Festung des ehrenwerten Ritters La Vallette, welcher sich anno 1565 wohl lang gegen die Türken verteidiget, und darob waret die Hauptstadt nach ihm benennet. Auch erfuhren wir, daß auf ein klein Insel nicht weit entfernt gar alte Tempel zu finden seien, und wir sahen staunend, was die primitiven Inselmenschlein doch schon 4.600 Jahre vor unseres Herrn Jesu Christe Geburt bauend zustande brächten. Ein früher lebhaft Städtchen ist nunmehr bis auf uns Reisende menschenleer, nennet sich Mdina. Gar viel alte Kirchen und Kathedralen gab es da zu sehen. Weiterhin genossen wir die heilend Wirkung des gar warmen Meereswassers, wenn auch ich verbrannte mir die Haut dabei. Unser Speis und Trank war sehr nahrhaft, wir aßen sehr viel warmes Fleisch, die Tavernen hatten gar lustig, schwer auszusprechend Namen wie "Burger King", "McDonalds" oder "Pizza Hut". Nach ein ereignisreich Woch wir flogen auf den zahmen Drachen zurück, worauf wir dem Land der Schweizer einen Besuch abstatteten, alsobald aber wieder nach Kohlfeld weiterreisten.
Werte Gräfin Kunigunde, ich wollet Euch nicht verschweigen, daß ich mußt standhalten den Verlockungen des Weibes auf der Reis, und nur der Glaube, daß mein Herz entflammet ist in großer Lieb zu Euch errettet mich vor unsäglich Fehler, darauf ich einer kleinen Dirne aus dem Land der Franzmänner nur spendieret Speis und Trank.
Meine Gräfin, ich schwöret Euch, daß ich gar treu Ihnen zu Diensten stehe und ein tief Lieb für Euch empfindet. Darob es wäre schön, von Euch ein klein Beweis Eurer Gunst zu erhalten, und sei es nur ein Antwort auf dies Brief...
Der Euch über alles Liebende
Ritter Kunibert von Kohlfeld
Die nicht ganz gleichberechtigte Behandlung der "Pennygeschädigten" (einige haben mehr Buchstaben als andere bekommen, andere wurden gar nicht erwähnt, wieder andere stehen weiter oben,...) hat in keinster Weise etwas mit persönlichen Wertschätzungen oder Vorlieben zu tun, es richtet sich nur danach, zu wem mir die gescheitesten (?) Gedanken eingefallen sind - Wie sagte Erich Mielke anno 1989: "Ich liebe Euch doch alle!"...
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Mockethal, September 98