Besucher seit 13.05.2003:

WEBCounter by GOWEB

Aller guten Dinge sind vier?

"Naaaja" hätte Michi mit dem ihr eigenen, leicht zweifelnden, leicht neckenden Tonfall zu Teil 3 gesagt. Also kurz und gut: So richtig umwerfend wars nicht, oder? Mal davon abgesehen, daß ich wieder so einiges durcheinandergehauen habe (Sorry, Franzi und Gui), zeigen mir die nur geringen Reaktionen, daß die Themen diesmal waaaaahnsinnig interessant gewesen sein müssen (grrrr). Außer den üblichen Unterstellungen, ich wäre der Ritter Kunibert, mußte ich mich zwangsläufig fragen lassen, wer denn die Gräfin Kunigunde sei; ich werd den Ritter fragen, wenn ich ihn das nächste Mal treffe. Von Fischi kam die geniale Erkenntnis, daß die angegebenen Tastenkombinationen zum Aktivieren der Sonderfunktionen auf seinem Telefon nicht funktionieren (!). Tja - Fischi: Siemens ist nicht gleich Söhnchen AG - auf deutsch: Ist doch klar, daß die Sonderfunktionen nur auf dem No. 1 Ever and Ever integriert sind, oder?

Nichtsdestotrotz, solange mir das Schreiben noch Spaß macht (und solange ich dafür noch Zeit habe, weil ich noch keine Zeit für eine - äh, Dingsda - brauche :-) ), werde ich auch weiter über unendlichen Geschichten grübeln, selbst wenn ich der Einzige sein sollte, der sie wirklich liest...

Deutschland hat gewählt! Der Dicke wurde in den wohlverdienten Ruhestand geschickt, kann jetzt täglich den von seiner mit 70 wie 20 aussehenden Hannelore liebevoll zubereiteten Saumagen im heimatlichen Oggersheim genießen. Gönnen wirs ihm. Der Neue wird es nicht leicht haben, ist er doch nur der Kasper an der Hand des Puppenspielers Oskar Lafontaine, des Napoleons von der Saar, der sich in einem Handstreich das Finanzministerium sicherte, dabei gleich noch den Unternehmer Jost Stollmann aus dem Wirtschaftsministerium ekelte und dieses mit dem überall bekannten Werner Müller (wer kennt den nicht) besetzte. Rudolf Scharping, der langweilige Loser aus Rheinland-Pfalz, wurde als Fraktionsvorsitzender abgesägt und auf das Abstellgleis "Verteidigungsminister" rangiert (ob der weiß, daß ein Tornado nicht unbedingt ein Wirbelsturm sein muß??). Wenigstens konnte der Ausgebootete auch Franz Müntefering zu Fall bringen, dem unser Napoleon den Fraktionsvorsitz versprochen hatte. Apropos versprochen: Johannes Rau (SPD Nordrhein-Westfalen) ist vor Jahren nur unter der Bedingung zurückgetreten, daß er später Bundespräsident werden darf - Napoleon hat auch das zugesagt. Unser noch etwas grüner Außenminister Joschka Fischer mußte sicher erst mal einen Crashkurs im Repräsentieren absolvieren, in dem so wichtige Fragen wie zum Beispiel "Wie binde ich eine Krawatte" geklärt wurden. So schnell kanns gehen: Vor Jahren noch aus Protest gegen Atomtransporte an Schienen gekettet, heute schon Außenminister eines der wichtigsten Länder der Welt - wenn das keine Karriere ist.

Kaum an der Macht, schießt die neue Regierung schon um sich. Die versprochenen Reformen werden immer weiter zusammengekürzt, der Köder für die Unternehmer, Jost Stollmann, ist weg vom Fenster, der Bundesbank, dem Heiligtum der Deutschen, wird befohlen, die Zinsen weiter zu senken (zum Glück ist die unabhängig, und Tietmeyer kann auch zurückschießen), sämtliche Posten werden mit den eigenen Leuten besetzt (in der DDR nannten wir das Vetternwirtschaft), und wir warten nur darauf, daß unser neuer Umweltminister Trittin (er wird der Fraktion der Ökofaschisten zugerechnet) sämtliche Verkehrsprojekte (ja, auch die Autobahn nach Pirna) wegen ökologischer Bedenken sabotiert. Es lebe Deutschland. Wir haben es so gewollt...Ach übrigens: Was ist der Unterschied zwischen Kohl und Schröder? Kohl hat vier Kinder und eine Frau, bei Schröder ist es umgedreht...

Häkkinen ist Weltmeister! Unserem Nationalhelden Schumi reichte die furiose Aufholjagd in der zweiten Hälfte der Saison nicht mehr, und im letzten Rennen scheiterte er, weil er seinen Motor einfach abwürgte (da soll noch mal jemand über mich lachen, wenn mir das mal passiert). Die Trauer in Deutschland ist, wie sollte es anders sein, wieder mal riesengroß, vergessen wir doch, daß der neue Weltmeister nur durch den Motor des deutschen Autobauers mit dem Stern gewinnen konnte. Und - hätte Schumi ein Performance-Kit gehabt (und damit zwei PS mehr) - wer weiß. 1999 werden die Karten neu gemischt, und wir werden uns wieder an stundenlangen Kreisfahrten ergötzen können, und unsere Ritter der Grand-Prix-Kurse werden flaschenweise Champagner vertilgen aus purer Freude darüber, daß ihnen ihre Kisten nicht um die Ohren geflogen sind...

Die dritte Runde des UEFA-Cup findet erstmals seit 20 Jahren ohne deutsche Beteiligung statt. Die ach so tollen Bundesligavereine (zumindest macht uns das SAT1 immer weis) sind kläglich gescheitert. Auch wenn ich dafür schon fast aus Fischis Auto geflogen wäre, der deutsche Fußball ist nicht mehr das, was er mal war. Die neureichen Wohlstandsjünglinge verschwenden scheinbar mehr Gedanken darauf, wie sie ihr Geld anlegen , als wie sie den Gegner besiegen können. Gestatten wir uns einen kurzen Blick in die Zukunft: Deutschland gegen San Marino. Erich Ribbeck setzt auf eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 35,2 Jahren. Nach einem starken Beginn geht Deutschland die Puste aus. Die Abwehr um Libero Loddarmaddeeus muß Schwerstarbeit verrichten. Schon in der Halbzeitpause beklagt Loddar: "Ja gut, der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten. Der Gegner spielt sehr schnell." Böse Zungen behaupten, nicht der Gegner ist schnell sondern die Deutschen zu langsam. Zum Glück ist auf den Sturm Verlaß. Oliver Bierhoff schießt seine 2 Tore, das Spiel endet 1:1unentschieden, Deutschland ist damit nicht für die WM qualifiziert...

Auf Saddam Hussein ist Verlaß. Jedes Jahr pünktlich im November rasselt der schnauzbärtige Möchtegern-Diktator mit dem Säbel. Und wie jedes Jahr läßt sich der innenpolitisch angeschlagene Hobby-Rambo Bill Clinton die Chance nicht entgehen, die eigene Beliebtheit bei seinen kriegssüchtigen Landsleuten zu steigern. Und so schickt er wie jedes Jahr seine geflügelten Friedensboten wie die häßliche B-1 Lancer (von ihren Piloten liebevoll "Flying Bone" - "Fliegender Knochen" genannt) oder die F-117 Nighthawk (die niedlichen kleinen schwarzen Stealthfighter, damals im Golfkrieg die einzigen Flugzeuge, die Bagdad direkt bombardierten) in den Nahen Osten, auf daß sie die Kunde der "Westlichen Freiheit" bis in die letzten Ecken des Iraks tragen mögen. Und nachdem die Show wie jedes Jahr viele Millionen Dollar verschlungen hat, legt Saddam plötzlich die Karten auf den Tisch und sagt mit seinem charakteristischen Pokerface: "Passe." Er tut gut daran, klein beizugeben, wissen wir doch von Monica Lewinsky, daß Billy-Boy auch gut aus der Hüfte schießt...

 

Gute Seiten, schlechte Seiten

Handelnde Personen:

Dirk, ein Mann mit guten Vorsätzen
Fischi, ein etwas zerstreuter "Student"
Franzi, immer nachdenklich
Fuchsi, ein ewig grinsender Polofahrer
Gui, ein durstiger Golffahrer
Katja, der Traum jedes Mantafahrers
Kay, auch Eule genannt
Heike, mit frecher Frisur
Marksl, ein Autofreak
Michi, ein kleines, vorlautes Mädchen
Michael, ein Dieselfahrer aus Bielatal
Nicole, seine Freundin
Stephan, noch ein Autofreak
Susi Lumpi, seine Freundin
Susi Krausi, heut mit guter Laune
Veikko, ein durchgedrehter Banker

 

(Der Penny. Es ist dunkel, jedoch die Lampen geben ein diffuses Licht ab. Man hört ein Auto. Herein Marksl.)

Marksl: (herumschauend, suchend, dann auf seine Uhr blickend) Halb neun, haben wir gesagt. Halb neun. Einfach toll. Jetzt steh ich alleine hier. (nochmals auf seine Uhr blickend) Es ist NACH halb neun! Oh Mann, ich hab schon wieder die Schnauze voll. (Marksl verläßt die Bühne, ein brummendes Auto, leiser werdend)

(Zeitsprung)

Marksl: (erneut ankommend) So, jetzt ist es dreiviertel. Und immer noch keiner da. (Er geht ruhelos auf und ab. Schaut auf seine Uhr. Endlich ein weiteres Brummen. Herein Veikko)

Veikko: Hallo Marksl.

Marksl: Guck mal auf Deine Uhr!

Veikko: (Schaut auf seine Uhr) Und? So spät wie gestern um die gleiche Zeit.

Marksl: Es ist dreiviertel!

Veikko: (spielt überrascht) Ach guck an. Da wär ich nie draufgekommen.

Marksl: Wir hatten gesagt "Halb".

Veikko: Und weiter? War Halb irgendjemand da, außer Dir? Natürlich nicht. Hast Du was anderes erwartet? Also, echt mal. Wenn Du Dich auf dem Penny an Zeiten hältst, bist Du eh nur der Idiot. - Ich bin doch nicht blöd, steh hier sinnlos rum und frier mir was ab. Paß mal auf, vor halb zehn sind eh nicht alle da.

Marksl: (wieder beruhigt) Ach, Du warst beim Media-Markt?

Veikko: (grinsend) Klar doch. Wie gesagt, ich bin doch nicht blöd.

Marksl: (plötzlich Feuer und Flamme) Da muß ich Dir was erzählen. Ich war gestern dort und stell Dir vor, die haben ein Mischpult, das wäre bestimmt was für Dich. Das hat für jeden Kanal...(sein Handy klingelt)... Ja? - Ja? - Nein. - Warte mal. (Marksl geht zur Seite, dabei weiter telefonierend)

Veikko: (in der Mitte stehenbleibend) Was hat das Mischpult? (zum Publikum) Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor - Oh, das ist Goethe, Faust I - das gehört gar nicht hierher. (Mit einem neidischen Blick auf Marksl) Ich möchte auch mal so wichtig sein. - Total abwechslungsreich wieder heute...(Nach einigen Sekunden hört man ein tiefes "Golfbrummen". Herein Gui und Dirk.)

Dirk: Hallo Veikko.

Veikko: Hallo Dirk. Leben noch frisch? (Dirk nickt. Veikko zu Gui:) Hey Popeye!

Gui: Hey Popeye!

Veikko: Und? Was steht heut an?

Gui: Na Hartmannsbach - Happy jussuf!

Veikko: Ah. (Herein Katja und Michi) Hallo Ihr Zwei.

Katja: Hi!

Michi: Hallo! Was machen wir heute?

Katja: Kino?

Michi: Disko?

Veikko: Weiß nicht. (Wieder Brummen, danach herein Kay und Heike)

Kay und Heike: Hallo, alle zusammen. (Allgemeines Hallo)

Kay: (mit Blick auf Marksl) He Marksl, HALLO! (Marksl hebt kurz die Hand, ohne sein Telefonat zu unterbrechen.)

Heike: Ich hab die Schnauze voll vom Arbeiten. Nur Ärger.

Veikko: Willkommen im Klub...

Katja: (grinsend) Ich hab nächste Woche frei. (Heike und Veikko wollen sich auf sie stürzen, Kay kann sie jedoch davon abhalten. Währenddessen tritt Marksl wieder herzu, sein Telefonat ist offenbar beendet. Ein tiefes Dieselbrummen, herein Michael und Nicole. Allgemeine Begrüßung.)

Nicole: Marksl, heute hab ich endlich pro Stunde meinen Sollumsatz beim Kassieren geschafft. Und die olle Zimmermann hat mir...

Marksl: (aufgebracht) Die Zimmermann hats eh auf mich abgesehen. Jetzt war ich mal im CD-Shop, da kam Bärbel, um mich abzulösen, und ich wollte frühstücken. Dann kam Frau Zimmermann und fragte, wieso ich schon Pause mache. Ja, soll ich vielleicht durcharbeiten?

Michael: Marksl, kann man bei Euch Schränke kaufen?

Marksl: Bei uns kann man alles kaufen.

Michael: Ich brauch nämlich noch einen für die Küche. Kann ich da mal vorbeikommen?

Marksl: Klar doch. Kriegst auch Personalrabbatt. (erneutes Brummen, laute Genesismusik im Hintergrund, dann plötzlich Ruhe. Herein Fischi.)

Fischi: (grinsend) Hallo Veikko!

Veikko: Hallo Fischi!

Fischi: Hallo Eule!

Kay: Grüß Dich, Fischi!

Fischi: Hallo Gui!

Gui: (grinsend) He Söhnchen!

Fischi: (sein Grinsen verschwindet, er schaut herum, schaut dann Gui an) WAS? (Während Gui und Veikko sich ausschütten vor Lachen, erscheint Fuchsi)

Marksl: Tach Fuchs!

Fuchsi: Hallo! (Allgemeine Begrüßung)

Fischi: (guter Laune) Und, Michi, heute gehts in eine Tschechendisko?!

Michi: (weiß nichts) Tschechendisko?

Fischi: Na, Du hast doch gesagt, daß wir heute...

Michi: Was hab ich?

Veikko: (sein bekanntermaßen geniales Gedächtnis bemühend) Vor zwei Wochen hat Michi gesagt, man könnte irgendwann mal in eine Tschechendisko fahren. Das ist alles.

Fischi: (schon ärgerlich) Und - was ist nun? (ablehnendes Gemurmel von allen Seiten. Fischi plötzlich wütend) Das kann doch nicht sein. Da hab ich mich extra geduscht, gestylt, mein weißes Hemd angezogen...

Fuchsi: Ach, weiß ist das Hemd?! So ein Zufall...

Fischi: ...und dann geht hier wieder nichts los. Da hätte ich lieber weiter Volleyball spielen können (schmollt).

Veikko: Ja, was machen wir heute eigentlich? (erneutes Brummen, hereingefahren kommen Stephan und Susi).

Stephan: Marks! Komm mal mit! (Marksl zu seinem Auto ziehend) Das mußt Du sehen. (beide verschwinden in Stephans Auto.)

Susi: Hallo erstmal. (Allgemeine Begrüßung)

Katja: (zu Susi) Was ist denn nun Morgen mit Einkaufen?

Susi: Also Stephan kommt nicht mit.

Michi: Und wie wollen wir da nach Dresden kommen? (Die Drei schauen sich an, dann auf Veikko) Äh - Veikko?

Veikko: (der wiedermal nicht zugehört hat) Was ist?

Michi: Willst Du nicht morgen zufällig in Dresden einkaufen?

Veikko: Also, ehrlich gesagt, Nein.

Katja: Ach, komm schon, Veikko!

Susi: Vielleicht brauchst Du auch was.

Michi: Da hast Du gleich eine professionelle Beratung.

Zu dreien: B I T T E , V E I K K O !

Veikko: (resigniert) Jaja. Schon gut. Aber nicht vor um Elf...

Stephan: (der inzwischen seine Motorhaube geöffnet hat und mit Marksl fachsimpelt) ...Hier ist das Teil. Kostet mehr als drei Monatslöhne.

Marksl: Und wo gabs das?

Stephan: Beim Körner. Also, halt Dich fest. Diese Nockenwelle bringt mindestens SECHS PEE-ES zusätzlich.

Kay: Stark. (an Veikko gewandt, dabei grinsend) Ich krieg gleich Angst. SECHS PEE-ES. Da hat er dann ja sage und schreibe, - Oh, ich fürchte mich so.

Dirk: (der bemerkt hat, daß sich Fischi immer wieder umdreht) Was ist denn mit Dir los, Fischi? (Es erscheint Susi Krausi) Ach so. Alles klar.

Krausi: Hallo! (Allgemeine Begrüßung) Veikko, wenn der Transport von Tausend Schrauben 52 Mark kostet, dann kostet der Transport von Fünftausend Schrauben nicht etwa 52 mal 5000, sondern 52 mal 5 Mark.

Heike: (verwirrt) Ist bei Dir ne Schraube locker?

Krausi: Nee. Aber ich habs kapiert. Du auch?

Heike: Was?

Krausi: Ach, vergiß es.

Heike: Tolle Wurst. (Herein Franzi)

Franzi: Hallo! (Allgemeine Begrüßung) (zu Veikko) Ich muß mal mit Dir reden. (zieht ihn mit sich, beide stehen auf der linken Seite der Bühne und unterhalten sich leise.)

Fischi: (der herzutritt) Hallo Franzi! Wie gehts denn so? (Franzi wirft ihm einen vernichtenden Blick zu, zieht Veikko weiter, bis außerhalb der Bühne. Fischi sauer zurück zum Rest der Gruppe) Diese Geheimniskrämerei! Das ist doch abstrus. Ich bin ja gespannt, ob hier heute noch irgendwas passiert. (Währenddessen sind auch Stephan und Marksl wieder zur Gruppe gestoßen.)

Marksl: Und, Fuchs? Was macht "Fuchs-Bau"? Auf Gänsejagd?

Fuchsi: Klar. Aber nur untenrum...

Marksl: (Fuchsi über das Haar streichend) Braves Füchschen.

Fischi: (Fuchsi einen bösen Blick zuwerfend) Doofes Füchschen. (Veikko und Franzi wieder da.)

Franzi: Bis gleich...(ab)

Nicole: Was war denn das, Veikko? Was war denn so wichtig? Erzähl mal! (Plötzlich sind alle ruhig und starren Veikko an.)

Veikko: Was soll denn gewesen sein? Wenn es für alle Ohren bestimmt gewesen wäre, hätte es Franzi doch auch allen erzählt, oder? (Allgemeine Enttäuschung von allen Seiten)

Marksl: Dir ist klar, daß Du Dich jetzt wieder zum Buhmann machst?

Veikko: Ist mir klar.

Marksl: Völlig klar?

Veikko: Völlig klar.

Marksl: Wieso?

Veikko: Es war ein KLARAPFEL. (an alle) Aber mal was anderes. Was machen wir heute abend? (allgemeines Gemurmel, man versteht kein Wort.)

Gui: (überlaut) Ööööööööhhhhh! - (alle verstummen) - ES IST ZU UNRUHIG!

Heike: Also wir schauen uns die Wochenshow an...

Michael: Wir machen auch heim.

Katja: Was haltet Ihr von Kino?

Fischi: Blödsinn!

Dirk: Also Gui und ich, wir verschwinden jetzt nach Hartmannsbach.

Stephan: Gui, wieder "Bret Hart"?

Gui: Klar, hart wie´n Koffergriff. (Gui und Dirk ab, das Golfbrummen wird leiser und verschwindet. Kay und Heike verabschieden sich ebenfalls.)

Michael: Ach so, Veikko, die Hose aus Boston ist echt gut. (Nicole und Michael ab)

Fischi: Apropos Hose. Da ist mir auch mal ein dubioses Malheur passiert. Ich komme (Marksl und Fuchsi grinsen) - ich komme (auch Veikko muß jetzt lachen) - ich komme (die Belustigung greift auf alle über) - (Fischi ärgerlich) Mann, laßt mich doch mal ausreden! - Also ich komme - (einige krümmen sich schon vor Lachen) - ich komme...

Marksl: (kann sich nicht mehr halten) Ach und dabei ist Dir das Malheur passiert?

Fuchsi: Fünfmal hintereinander! Wow!

Fischi: (verärgert) Ach!

Katja: (resolut das Thema wechselnd) Was ist nun mit Kino?

Veikko: Ich weiß nicht recht...

Katja: Doch. Da kommt "Lola rennt" mit Franka Potente und Oli P.

Stephan: Ein Lola ist ein tolles Auto...

Katja: Das ist ein FILM!

Veikko: Mit wem ist der Film?

Katja: Mit Franka Potente und Oli P. - Das ist der mit dem Lied "Flugzeuge im Bauch"...

Veikko: (hat nur halb hingehört) Ja, von Flugzeugen kann ich auch Lieder singen, vor allem von Starts mit kaputten Triebwerken...

Katja: Das ist richtige Musik...

Veikko: Richtig. Flugzeuge klingen wie Musik in meinen Ohren.

Katja: Blödmann. Das ist mit richtigen Instrumenten...

Veikko: Flugzeuge haben Instrumente. Zum Beispiel Navigationsinstrumente. Oder den Variometer. Der zeigt an, wie steil das Flugzeug nach oben fliegt...

Katja: (entnervt) Der spielt total verrückt.

Veikko: Also wenn der Variometer verrückt spielt, dann hat der Pilot ein Problem.

Fuchsi: (plötzlich hinzutretend, scheinheilig fragend) Also, wenn ich das richtig verstanden habe, zeigt der Variometer, ob das Flugzeug nach oben oder unten fliegt, richtig?

Veikko: (ahnt nichts) Ja. Warum?

Fuchsi: Also, stellen wir uns vor, das Flugzeug steht steil nach unten. Dann zeigt der Variometer...

Veikko: Nach unten.

Fuchsi: (Marksl bedeutungsvoll zuzwinkernd) Und wenn die potente Franka dazukommt, dann geht es wieder steil nach oben.

Veikko: (Kapiert noch immer nichts) Wie? Was?

Fuchsi: (kann sich nicht mehr halten vor Lachen) Na das Flugzeug vor Olis Bauch...

Veikko: (begreift endlich) Och Mönnsch...Der Nächste macht fünf Mark...

Marksl: Also ins Kino? Gleich?

Stephan: Susi und ich, wir fahren für uns.

Veikko: Marksl, kannst Du mich mitnehmen?

Marksl: Ich nehm schon Fuchsi mit, da setze ich dann hinten auf - aber was solls - Du bist ja leicht.

Veikko: Ach ja, Franzi kommt auch mit.

Michi: Äh - dann haben wir ein Problem.

Krausi: Wieso?

Michi: Wir haben nicht genug Platz in Fischis Auto.

Fischi: In meinem Auto? Ich wollte mich auch fahren lassen.

Marksl: Tja, Fischi, das wird wohl nichts...

Veikko: Kann nicht Stephan noch jemand mitnehmen?

Stephan: Geht nicht, da sind die Federwege zu kurz.

Veikko: Paßt nicht noch jemand in Dein Auto, Marksl?

Marksl: Also ich fühl mich schon mies, wenn nur einer hinten sitzt.

Veikko: (resigniert) Also das Übliche. (Drückt seinen Autoschlüssel Michi in die Hand) Machts Euch bequem. Mein Radio ist aber kaputt.

Krausi: Fischi, kann ich bei Dir mitfahren?

Fischi: (auch er resigniert) Na, irgendjemand muß ja sowieso... (alle eilen zu den Autos, zurück bleiben Fischi und Veikko)

Veikko: Weißt Du, ich hab ja nichts dagegen, ab und zu den Üzgür spielen zu müssen, aber was mich ärgert, ist die Tatsache, daß wir zwei die einzigen sind, die überhaupt noch als Üzgürs in Frage kommen, die andern können ja sowieso niemanden mitnehmen. Ich würd nur zu gern wissen, ob die das ärgert oder freut...

Fischi: Und wenn wir dann um Eins heim wollen, sind wir die bösen Spielverderber.

Veikko: Dabei wärs so einfach. Wir legen unsere Autos auch tiefer, und das Problem wäre gelöst. (grinsend) Davor mußt Du aber Deine hinteren Türen zuspachteln lassen. (ab; Fischi hinterher)

 

Adlige Abstammung?

Wer kennt ihn nicht, den Fürstenzug in Dresden. Sämtliche sächsische Könige sind mit vollständigem Namen aufgeführt, zum Beispiel August der Starke, Friedrich der Gerechte, Heinrich der Erlauchte...

Die beiden Söhnchen haben ihren Urlaub in Malta unter anderem dazu genutzt, in alten Büchern zu schmökern und haben noch weitere, weitgehend unbekannte Könige und Königinnen entdeckt. Hier eine kleine Auswahl:

 

Just my 2 cents

Also, da hab ich doch in den Tiefen des Internets eine neuartige Theorie über die Struktur gesellschaftlicher Gruppen gefunden, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten möchte:

"Innerhalb einer Gruppe unterscheidet man normalerweise zwei Teilgruppen: die 'Geachteten' und die 'Geduldeten'. Die 'Geachteten', den Kern der Gruppe, erkennt man daran, daß sie von der gesamten Gruppe als eine Art Heiligtum betrachtet werden. So ist es normal, daß man lieber stundenlang wartet, bevor man etwas unternimmt, weil noch einer oder zwei 'Geachtete' fehlen. Umgekehrt sind sich die 'Geachteten' sehr schnell einig, wenn es um gemeinsame Unternehmungen geht, dafür lassen sie alle Unentschlossenen oder zu spät Gekommenen auch einfach mal sitzen. Die 'Geduldeten' sind der Teil der Gruppe, der - aus welchen Gründen auch immer - noch nicht zum Kreis der 'Geachteten' gehört. Sei es, daß sie zu alt oder jung sind, daß sie sich zu selten blicken lassen, daß sie zu oft an der eigenen Meinung festhalten und sich nicht anpassen, oder auch daß sie der Hälfte der Gruppe den Kopf verdrehen...

Ein 'Geduldeter' hat es schwer, zum Kern der Gruppe vorzudringen, da er sich oft Anfeindungen ausgesetzt sieht. So ist zu beobachten, daß viele Äußerungen der 'Geduldeten' benutzt werden, um selbige lächerlich zu machen. Auch können die 'Geduldeten' sicher sein, daß hinter ihrem Rücken die tollsten, unglaublichsten Geschichten über sie verbreitet werden. Selbst direkte Anfeindungen wie zum Beispiel 'Sag nichts XXX, sonst will der/die vielleicht noch mit - das hätte gerade noch gefehlt' sollen vorkommen.

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die 'Geachteten' erstaunliche Energie entwickeln, wenn es darum geht, sich gegen die 'Geduldeten' abzuschotten. Es ist allerdings das Problem, daß eine klare Einstufung als 'Geachteter' oder 'Geduldeter' für den Einzelnen meist nicht möglich ist..."

Tolle Theorie aus dem Internet - oder hab ich die mir selber ausgedacht? Ooops, weiß ich gar nicht mehr, aber interessant find ich sie allemal...Just my 2 cents...

 

Copyright 1998 by Söhnchen

"Adlige Abstammung" by Söhnchen & Söhnchen

Nachdruck, Kopien, Verleih, Gegendarstellungen und alles andere unter Quellenangabe wie immer erlaubt und erwünscht.

Mockethal, November 98

E-Mail für mich

Startseite
Literaturseite
Seitenanfang