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Allein...

Immer wieder sitzt er da
Zermartert sich den Kopf
Findet keine Antworten
Auf die Fragen, die ihn bedrücken.

Immer wieder sieht er die Menschen um ihn herum
Die glücklich sind ­ oder vortäuschen, es zu sein
Hört er all das Lachen um sich herum
Das ihn noch mehr zerstört.

Immer wieder hat er versucht
Sich seine eigene Welt aufzubauen
Seine Ziele zu erreichen
Seine Träume zu leben.

Doch immer wieder ist er angeeckt
Immer wieder wurde ihm verwehrt, glücklich zu sein
Immer wieder hat er die gleiche Enttäuschung erfahren
Immer wieder die gleichen Worte, die ihn so treffen.

Was haben die anderen, was mir fehlt?
Was mach ich nur falsch?
Was macht mich so abstoßend?
Bin ich ein schlechterer Mensch?

Er hat fast alles, was er sich wünscht
Menschen, die versuchen, ihn zu verstehen
Menschen, die ihn brauchen
Menschen, die für ihn da sein wollen.

Sie wollen ihm helfen, doch sie können es nicht
Können ihm nicht das geben, was er braucht
Können ihm nur die Worte sagen
Die ihn noch weiter zerstören.

Ist es zu viel, was er vom Leben verlangt?
Bekommt es nicht jeder außer ihm?
Hat er es nicht verdient?
Das Wunderbare, was ihm fehlt:

Eine Hand, die sanft über seinen Kopf streicht
Eine Schulter, an die er sich anlehnen kann
Ein Mensch, der von ihm, nur von ihm berührt werden will
Ein Mund, der ihm zuflüstert "Ich liebe Dich"...

Stattdessen sieht er in jeder Stadt
jedem Kino, jeder Disco
Menschen, die sich festhalten
Menschen, die sich umarmen
Menschen, die sich lieben
Menschen, die glücklich sind.

Die ihm zeigen, was er nicht hat
Die ihm Tränen in die Augen treiben
Die ihn zittern lassen
Ihn ins Herz treffen.

Und jeder Schlag läßt ihn trauriger werden
Läßt ihn einsamer werden
Zerstört ihn ein klein wenig mehr
Bis nichts mehr da sein wird, was zu zerstören wäre...

 

14.01.2001 im ICE von Dresden nach Frankfurt

by Söhnchen

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